Unterweisung eines heiligen

Gott ist überall

Gott ist Überall, an allen Orten; seine Gegenwart erfüllt Himmel, und Erde: auf eine besondere Weise aber, wohnt er hernach in unserer Seele und hält sich in derselben auf, um sich «allda als gleichsam an so vielen Lustgärten zu erfreuen« , gemäß den Worten , die er uns durch den Mund des Apostels zu wissen getan hat: Ich will in ihnen wohnen, und will unter ihnen wandeln: und ich will ihr Gott sein.

Und Er will von uns geliebt, und gebeten werden, indem er in uns ganz voller Liebe und Barmherzigkeit ist, um unsere

«Bittseufzer anzuhören, unsre Liebes - Anmutungen zu empfangen, uns zu beschüzen, uns zu erleuchten, uns zu regieren, seine Gnaden und Gaben uns mitzuteilen«, und uns in allem die nötige Hilfe zukommen zu lassen, was uns zur ewigen Seeligkeit verhilft.

Wir sollen öfters die Übung des Glaubens über diese Wahrheit erwecken, und geflissentlich (scheinbar absichtslos, in Wahrheit jedoch ganz bewusst) sein, einerseits des Ansehens einer solchen Majestät, der sich würdigt in uns zu wohnen, uns zu vernichtigen; andererseits aber sollen wir die Übungen bald des Vertrauens, bald der Aufopferung ausführen, um die Liebe zu seiner unendlichen Güte zu erweken. Sollen ihm wegen seiner Gnaden Dank sagen. Text: St. Alfons von Liguori "Die wahre Braut Christi" Band II

Einen Schatz erworben

Durch die Übung der göttlichen Gegenwart, das heißt, Gott überall zu erkennen, Ihn überall wahrzunehmen, haben sich die Heiligen einen überaus großen Schatz ihrer Verdienste erworben. So machte es auch der Prophet David der sagte: "Ich habe den Herrn allzeit vor meinen Augen, der alle meine Werke beobachtet!" Wie die heilige Gertrud und andere Heiligen, sollen wir in der Gegenwart Gottes wandeln und das heißt:

sich immer der Gegenwart Gottes bewusst sein.

 

Weiter sagt der heilige Alfons:

Wenn ihr mich denn fragen werdet, wie oft ihr des Tages an die Gegenwart Gottes gedenken sollt, werde ich euch mit dem heiligen Bernhard antworten, dass ihr

es alle Augenblicke werdet tun müssen. Wie es keinen Augenblick gibt, an dem wir nicht die guten Taten Gottes genießen können, so soll es auch keinen Augenblick geben, an dem wir nicht an Gott denken und Ihm danken.

So oft wir einatmen

Es ist gewiß, dass dein Gott allezeit an dich denkt, und dir ohne Unterlaß Gutes erweist, bald mit Erleuchtungen und Einsprächungen und dir bald mit innerlicher Gnaden hilft, bald mit liebreichem Besuch. Ist es denn deswegen nicht eine Undankbarkeit, wenn du deswegen Gott auch nur eine kleine Zeit vergissest? Wir sind es Ihm schuldig, dass wir allen Fleiß anwenden, allezeit, oder aufs wenigste so oft wir es können, uns an Seine göttlichen Gegenwart zu erinnern.

Diese Lehre hat Gott dem Abraham gegeben: "Wandle vor mir und sei vollkommen!" das bedeutet: "Befleisse dich allzeit in meiner Gegenwart zu wandeln, und du wirst vollkommen sein". Eben diese Lehre hat auch Tobias seinem Sohn gegeben: "Mein Sohn, alle Tage deines Lebens habe Gott in deinem Gemüt!".

Was muss ich tun um heilig zu sein?:

"Gedenke, dass Gott dir allezeit zugegen sei und dich sehe!"

 

Der heilige Gregorius von Nazians hat geschrieben:

"Wir müssen so oft an Gott denken, so oft wir einatmen!"   

 

Gott liebt dich!

Überall bist Du

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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